Beiträge vom 22. Mai 2008

Heiße Luft über dem Worpsweder Schulhof

Donnerstag, 22. Mai 2008 15:31

Heißluftballon

Das Thema der Woche in den den Klassen 1 und 2 der Grundschule-Worpswede hieß „Fliegen“ und sollte natürlich möglichst anschaulich vermittelt werden. Glück für die Kolleginnen, dass sich eine Familie aus dem ersten Schuljahr gern in der Luft bewegt, auch wenn sie korrekt gesprochen durch die Lüfte „fährt“, denn Martina und Manfred Wetzel sind Freiballonführer. Sohn Willi legt zwar auch schon kräftig mit Hand an, für die Lizenz ist er aber wohl noch zu jung.

Heißluftballon

Es war eine beeindruckende Stunde für die anwesenden Kinder und Lehrer, als sich die Ballonhülle – die fast die gesamte Länge des Bolzplatzes einnahm – zunächst nur mit Luft aus einem übergroßen Gebläse füllte, um sich dann mit der aus dem Gasbrenner erhitzten Luft zu heben.

HeißluftballonDie Kinder erlebten die gewaltige Auftriebsenergie, mit der sich der Ballon vom Boden lösen wollte. Es waren schon einige kräftige Erwachsene als „Korbhalter“ und als „Ballast“ im Korb nötig. Trotzdem passten noch immer mehrere der Kinder in den Korb und konnten sich als Ballonfahrer fühlen. Da der Wind leider recht böig wurde und Gefahr bestand, dass der Ballon gegen Baumkronen gedrückt werden könnte, musste die Aktion vorzeitig abgebrochen werden.

Der Dank der beteiligten Kolleginnen galt natürlich dem Ehepaar Wetzel, das übrigens gern (zahlende) Gäste mit in den Korb nimmt.
Infos unter 04792 / 950207

Fotos: Sabine Kleinau


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100 Jahre Worpsweder Werkstätte – Heinrich Vogeler und die Gartenstadt-Bewegung

Donnerstag, 22. Mai 2008 15:13

1. Juni bis 31. August 2008

TulpenstuhlHeinrich Vogeler gründete 1908 gemeinsam mit seinem Bruder Franz in Tarmstedt eine kleine Möbelfabrik zur maschinengestützten Serienfertigung von Einrichtungen nach eigenen Entwürfen. Aus den Grundformen der klassischen Bauernmöbel der norddeutschen Region entwickelte er zahlreiche Serien mit unterschiedlichen Jugendstil-Dekoren, am bekanntesten bis heute: die Tulpenmöbel. Begeistert war er, spätestens nach seiner Reise in die Liverpooler Gartenstadt „Port Sunlight“ (1909), von der Idee der europäischen Gartenstadt-Bewegung. Genossenschaftliches Bauen nach Entwürfen namhafter Architekten ließ damals wohnliche und mit allen sozialen Einrichtungen ausgestattete Stadteile „Im Grünen“ für Arbeiter großer Industriequartiere entstehen. Berühmte Beispiele sind die Margarethenhöhe in Essen, Hellerau in Dresden oder Hohenhagen in Hagen. Auch Heinrich Vogeler wünschte, eine solche moderne Arbeitersiedlung in Tarmstedt zu erbauen. Dazu fehlten aber die nötigen finanziellen Mittel. Erhalten blieben lediglich einige seiner sehr anschaulichen kolorierten Entwürfe.

Die Ausstellung zeigt, wie Heinrich Vogeler die Ideen des sozialen Bauens aufgreift und mit seinen Mitteln umsetzt. Architektur- und Möbelentwürfe, Dokumente und exemplarische Möbel geben einen Einblick in die kurze aber sehr kreative Schaffensphase Heinrich Vogelers zwischen 1906 und 1912. Heinrich Vogeler war Mitglied im Werkbund und gehörte damit zu den Wegbereitern eines künstlerischen Industriedesigns, wie es im Bauhaus Weimar und später Dessau seine ideale Verwirklichung erlebte.
(B.M.2008)


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