Verträumte Zeiten im Blauen Haus

Drei Adventswochenenden lang lohnt es sich besonders, im Blauen Haus einzukehren. Natürlich einerseits, um dort in gemütlicher und gediegener Atmosphäre einen Tee, Kaffee und ein Stück der leckeren, hausgemachten Torten zu genießen. Darüber hinaus gibt es in diesen Wochen aber ein ausgesprochen vielseitiges Kunstangebot, das von Sybille Suhling und dem Kunstverein Worpswede kompetent ausgewählt wurde. Im oberen Café- und Galeriebereich dominieren die Werke von Heinz Glaasker, der sowohl mit Acrylbildern als auch mit „Keramik-Cartoons“ vertreten ist. Seine fantasievollen Bilder laden zum Träumen und Schmunzeln ein, offenbaren häufig aber auch einen ernsten Aspekt, der humorvoll verpackt wurde. Während er die Hintergründe zumeist sehr differenziert anlegt, sind die Figuren in seinen Bildern plakativ, eben cartoonhaft. Seine Keramik-Cartoons sind perfekt stilisierte Tiere wie zum Beispiel der schräge Vogel oder die A-Meise – eine Meise, die ein großes A im Schnabel trägt.

Mit abstrakter Malerei und kleinen aber feinen Skulpturen ist Edeltraud Hennemann vertreten. Die Keramiken von Günter Hahn stellen einen guten Kontrast zu den überwiegend sehr farbkräftigen Bildern dar. Hahn schafft keramische Objekte in pastellhafter Farbigkeit, die naiven oder surrealistischen Bildern entnommen sein könnten.

Ebenfalls in den Kellerräumen präsentiert Gerti Willms ihre experimentelle Keramik. Die ästhetischen, organischen Formen ihrer Vasen und Schalen beziehen ihre Einmaligkeit aus ihren völlig unterschiedlichen Oberflächen. Die Keramikerin experimentiert mit zum Teil sehr alten Brennverfahren und mit verschiedenen Brennmaterialien, so dass sie selbst immer neue Facetten entdeckt und Überraschungen erlebt.

Weniger heiß, aber auch nicht ungefährlich geht es bei Alfredo Caranguejo zu. Er sucht sich ein Stück Linden- oder Buchenstamm und schafft daraus mit Kettensäge und Elektrobürste beeindruckende Holzskulpturen. Sein über zwei Meter langer Fisch „Ozwikeibe“ entstand während eines Symposiums zum Thema Zwischenräume. Um diesem Thema gerecht zu werden, zersägte Alfredo (bürgerlicher Name Heino Herbig) den Fisch und befestigte Kopf und Schwanz mit Scharnieren. Der Name des Objekts entstand aus: Ohne-Zwischenräume-keine-Bewegung. Ein wunderschönes Objekt – und gar nicht teuer.

Die Kunst- und Handwerkertage sind jeweils am Freitag von 10:00 bis 18:00 Uhr , Samstag und Sonntag von 9:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. An diesen beiden Tagen besteht auch die Möglichkeit, sich mit einem Genießerfrühstück verwöhnen zu lassen.
Am 8. Dezember wird in den Räumen ab 18:30 Uhr ein Weihnachts-Jazz-Abend veranstaltet. Jazzfreunde können bei adventlichem Licherglanz, Lebkuchen und Punsch zur Gruppe Jazz-Life-Style mitswingen.

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Datum: Sonntag, 2. Dezember 2012
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