Beiträge vom August, 2014

Seele finden…

Dienstag, 26. August 2014 13:52

seele_finden…in liebevollen Schilderungen von Beziehungen zwischen Menschen und kleinen, gefiederten Freunden. Das gerade erschienene Buch von Reinhart Brandau mit dem Titel „Seele finden“ hat mich – oder meine Seele? – tatsächlich berührt. Es beginnt mit einer sehr politischen und kritischen Abrechnung mit unserem Wachstumswahn, unserem Umweltverbrauch, unserem Machbarkeitswahn, der alles verdrängt, was nicht zu unserer Konsumideologie passt. In dieser Welt, mit der Brandau weitgehend abgeschlossen zu haben scheint, weil sie seinem Welt- und Menschenbild in keinster Weise mehr entspricht, entdeckt er die Seele seiner kleinen Freunde. Jungschwalben, Zaunkönige, zeigen ihm ihre Seele, zeigen ihm wie großzügig und selbstlos diese kleinen Wesen sein können.
Ich möchte nicht zuviel vom Inhalt beschreiben, weil es sich mit Brandaus Worten viel schöner liest. Das 88-seitige Buch kann entweder als e-book für 0,99€ bei Amazon und anderen oder als Book-on demand gedruckt für 10 € bestellt werden. Wenn es euch als Lesern auch nicht so weit geht, dass ihr „Seele findet“, so werdet ihr bei der Lektüre zumindest Ruhe für euch und Verständnis für Reinhart Brandau und seine Vögel finden.

Thema: Allgemein, Kunst und Kultur, Natur, Worpswede | Kommentare (0) | Autor:

Worpswede hilft Kindern

Sonntag, 24. August 2014 18:39

Die "Rockhelden"  der Band Afterburner

Die „Rockhelden“ der Band Afterburner

Dank der finanziellen Unterstützung großzügiger Sponsoren war wieder ein Benefizkonzert der Aktion „Worpswede hilft Kindern“ auf dem Findorffberg möglich. Bereits die Zuwegung war mit bunten Lichtern liebevoll geschmückt und auch der Schützenplatz bot Party-Atmosphäre. Neben Bierständen und dem Imbiss waren einige Zelte mit Sitzgelegenheiten vorhanden, so dass die Besucher auch bei dem zwischendurch einsetzenden, leichten Regen das Geschehen auf der Bühne trocken verfolgen konnten.
Auf großen Showbühne mit Lightshow trat gegen 20 Uhr die Country-Band „Little Country Gentlemen“ aus Hamburg auf. Im Bereich der Country-Musik zählt diese Band zu den besten in Deutschland und Europa. Auftritte vor einem großen Publikum mit 10000 und mehr Besuchern ist keine Seltenheit. Line-Dance Gruppen aus Worpswede und umzu begleiteten die ansatzweise rockige Musik auf der 100 qm-Tanzfläche.

Little Country Gentlemen

Little Country Gentlemen

Line-Dancer in Aktion

Line-Dancer in Aktion

Pünktlich gegen 22 Uhr rockten die „Afterburner“ den Findorffberg und hatten keine Mühe, viele Gäste auf die Tanzfläche zu locken. Aktuelle Hits spielt die Band ja nicht nach, sondern die „Jungs“ – inzwischen doch schon etwas reifere Männer – beschränken sich bewusst auf gängige Rockhits, zu denen sich ausgelassen tanzen lässt.

Rock zum Tanzen

Rock zum Tanzen

In diesem Jahr soll der Erlös der Veranstaltung in die nachschulische Betreuung von Kindern fließen. Mitorganisator Manfred Nienstedt unterstreicht die Bedeutung des oftmals ehrenamtlichen Engagements für Kinder, die nach der Schule nicht nur versorgt werden müssen, sondern auch eine gezielte Betreuung bei der Erledigung ihrer Hausaufgaben benötigen. Er dankt ausdrücklich auch den Sponsoren, die wie in den Vorjahren ihren erheblichen Beitrag geleistet haben.

Thema: Allgemein, Musik, Worpswede | Kommentare (0) | Autor:

Eine Zeitung ist eine Zeitung – ein Blog ist ein Blog…

Donnerstag, 21. August 2014 12:45

…aber wenn über unseren Worpswede-Blog in der Zeitung berichtet wird, ist das schon eine kleine Auszeichnung. Nach Interview und Fotos sind wir gespannt auf die Veröffentlichung in der Wümme-Zeitung – auch wenn sie ins Sommerloch fällt. Wir werden natürlich darüber schreiben!

Thema: Allgemein, In eigener Sache, Worpswede | Kommentare (0) | Autor:

Vorherbstliche Hammenacht

Sonntag, 17. August 2014 17:39

Vorabberichte und Prospekte machten richtig Lust auf die „Hammenacht“, Torfkahnfahrten in unterschiedlichen Etappen, bei lauen, sommerlichen Temperaturen, im Schein bunter Lampions. Als „Neulinge“ wollen wir die Strecke Viehspecken – Teufelsmoorschleuse erleben, weil sich die Hamme dort durch schöne, weitgehend unverbaute Natur schlängelt und mit zwei Schleusen zusätzliche Erlebnisse bietet. Also, das Wetter spielt nicht so recht mit, das stört aber die insgesamt 14 Fahrgäste auf dem Kahn „Viehspecken“ nicht besonders. Skipper Fidi erzählt gern, beantwortet Fragen ausführlich und schippert sicher durch Kurven und Schleusen. Auf Mitte der Strecke kommt uns der „Spökenkieker“ entgegen, mit dem wir später am Abend die Rückfahrt antreten sollen. Unser Bordmusiker kommt leider nicht so voll zum Zuge, weil er sein gepflegtes Akkordeon nicht so gern dem Regen aussetzen möchte, da hilft auch kein Schirm.

Skipper Fidi

Skipper Fidi


Da half auch der Schirm nicht, die Musik fiel aus

Da half auch der Schirm nicht, die Musik fiel aus

An der Teufelsmoorschleuse erwartet die Reisenden am gleichnamigen Gasthof ein Grill mit wirklich leckerem Grillteller, dazu eine nette Bedienung auch im Gastraum und jede Menge freundliche Dauercamper. DJ Stefans Musik begeistert nicht jeden, wird aber als Hintergrund gern akzeptiert.

Gut vorbereitet, der Gasthof  "Zur Teufelsmoorschleuse"

Gut vorbereitet, der Gasthof „Zur Teufelsmoorschleuse“

Für die Rückfahrt versammeln wir uns gegen 21 Uhr wieder am Anleger und sehen den „Spökenkieker“ mit fröhlicher Gesellschaft ankommen. Deren Bierflaschen müssen wir nach dem Einsteigen erstmal in die Kiste räumen. Unser Torfkahn sieht leider etwas nüchtern aus. Anders als die „Anna-Lena“, die mit reichlicher Beleuchtung vor uns liegt, sind wir etwas unterbelichtet.

Hübsch geschmückt, Torfkahn "Anna-Lena"

Hübsch geschmückt, Torfkahn „Anna-Lena“

Positionslichter? Gehen nicht. Scheinwerfer? Taschenlampe. Lampions? Ein verschrumpelter Mond ohne Licht hängt an Steuerbord. Rettungsmittel? Verpackt in einem Karton. Uns ist das egal, wir segeln ja sonst auch, haben keine Angst vor dem Wasser. Was ist aber mit den anderen Gästen, alle offensichtlich deutlich über 60? Und einen Musiker gibt es auch nicht. Doch! Unser Skipper ist eigentlich der Musiker! Unser Geisterschiff setzt sich in Bewegung.

Geisterschiff "Spökenkieker"

Geisterschiff „Spökenkieker“


Die Teufelsmoorschleuse ist offen und wir rutschen durch. Das Restlicht spiegelt sich zunächst noch reichlich auf dem Wasser und wir genießen die Stille, die Weite der Landschaft, das leise Plätschern am Bug. Mit zunehmender Dunkelheit werden aber einige Mitreisende unruhig, denn das Ufer ist nur schwer auszumachen, manchmal hat man den Eindruck, genau auf einen Baum los zu fahren. Der Skipper – ein Ersatzmann, wie wir erfahren – wirkt nicht sehr sicher, weder im Umgang mit der Pinne noch in der Bedienung des Motors. Sehr deutlich zeigt sich das an der zweiten Schleuse kurz vor Viehspecken. Fast verpasst, nicht richtig zurückgesetzt, schräg mit etlichen Remplern in die Schleuse – „Vorne mal abstoßen!!!“ – Beim Schleusen hebt sich das Boot, klemmt mit dem Bugspriet beinahe unter einer Verstrebung des Schleusentores. Erleichtertes Aufatmen, als wir raus sind und bald die Lichter von Viehspecken auszumachen sind. „Springt mal jemand mit dem Seil an Land und macht fest?!“ Na sowas, mit soviel eigenem Einsatz hatten wir nun wirklich nicht gerechnet.
Was lernen wir aus dieser Fahrt? Hier unsere Vorschläge: Es sollten Mindeststandards für die Beleuchtung der Schiffe gelten, auch für die „Schmuckbeleuchtung“. Wenn Musik angekündigt wurde, sollte sie auch an Bord sein. Schön wäre es, wenn an den Schleusen eine Person bereit stünde, damit der Skipper nicht jedes Mal anlegen, aussteigen, Schleuse zu und andere auf, einsteigen, ablegen, schleusen, anlegen, aussteigen, Schleuse schließen, einsteigen, ablegen muss.
Trotz der Kritik bleibt das Fazit, dass es Spaß gemacht hat und – mit den genannten Einschränkungen – zu empfehlen ist.

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