Beiträge vom Oktober, 2013

Momentaufnahme – Faszinierende Dokumente

Sonntag, 27. Oktober 2013 14:26

Rheinische Kunst, vertreten durch Fotografen und Multikünstler wie Katharina Sieverding, Benjamin Katz, Erika Kiffl und Klaus Mettig, wird seit dem vergangenen Wochenende in allen vier Häusern des Museumsverbunds gezeigt. Als erste durfte Beate C.Arnold, wissenschaftliche Leiterin der Barkenhoff-Stiftung, die Ausstellung in ihren Räumen eröffnen. Die international bekannte Künstlerin Katharina Sieverding zeigt hier in einer Großprojektion dokumentarische Schwarzweißfotografie aus ihrer Studienzeit bei Professor Beuys in Düsseldorf. Teilweise sind es schlichte Schnappschüsse, aber auch etliche den Bildinhalt heraushebende Kompositionen. Für unsere Jahrgänge um 1950 war die dokumentierte zweite Hälfte der 60er Jahre verbunden mit Studentenrevolte, dem Abrechnen mit der Nazivergangenheit unserer Eltern, dem Wunsch nach politischem und kulturellem Neuanfang. Extrem wichtig war diese Zeit für unser Land, das dadurch einen Riesenschritt hin zur gelebten Demokratie vollzogen hat. Dies alles wird in der Präsentation von Frau Sieverding und den gehängten Fotos von Ute Klophaus und Hildegard Weber sehr deutlich. Frau Arnold freute sich in ihren Begrüßungsworten darüber, dass Katharina Sieverding gern wieder nach Worpswede gekommen sei, denn sie war 1985 als Stipendiatin in unserem Künstlerdorf, auf dem Sprung zu einer Karriere mit internationaler Anerkennung. Zu ihrem künstlerischen Schaffen haben wir auf den Seiten des Bundestages, in dem sie die Gedenkstätte für die verfolgten Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik gestaltet hat, eine sehr gute Zusammenfassung gefunden. Zitat:“Katharina Sieverding, die an der Kunstakademie Düsseldorf bei Joseph Beuys studierte, gehört zu den Pionieren einer Erweiterung der Ausdrucksmöglichkeiten des Mediums Fotografie. Ihre seriellen Fotofolgen, die mit Überblendungen arbeiten, Selbstdarstellungen und Rollenspiele vorführen, sind sowohl Ausdruck von Reflexionen zur eigenen Identität als auch Stellungnahme zu politisch-gesellschaftlichen Fragen.“ Zitatende (Text: Andreas Kaernbach Kurator der Kunstsammlung des Deutschen Bundestages)
Vielleicht bekommen wir ja irgendwann einmal einen Ausschnitt ihres Gesamtwerkes in Worpswede zu sehen.
Alle Ausstellungen in den Worpsweder Museen laufen bis zum 26. Januar 2014. Am Sonntag, 8.12. um 19:00 Uhr wird Johannes Stüttgen in der Worpsweder Kunsthalle einen Vortrag über „Die Fettecke“ von Joseph Beuys halten, auf jeden Fall vormerken!

Katharina Sieverding mit Anne Rodler, der Kuratorin der Ausstellung

Katharina Sieverding mit Anne Rodler, der Kuratorin der Ausstellung

Katharina Sieverding

Katharina Sieverding

Interessierte Eröffnungsgäste vor den Fotos von Ute Klophaus, Hildegard Weber und Katharina Sieverding

Interessierte Eröffnungsgäste vor den Fotos von Ute Klophaus, Hildegard Weber und Katharina Sieverding

Ausgewählte SW-Fotos der Künstlerin werden in einer Großprojektion vorgeführt.

Ausgewählte SW-Fotos der Künstlerin werden in einer Großprojektion vorgeführt.

Einer kleiner Nachschlag: Für uns als Zeitzeugen bieten die Fotos Erinnerungshilfen, Gesprächsanlass und wir wissen sie zeitlich einigermaßen einzuordnen. Für jüngere Ausstellungsbesucher – und damit meine ich alle unter 50 Jahren – wäre eine Beschilderung der Fotoreihen zumindest mit den Aufnahmedaten sehr hilfreich.

Thema: Allgemein, Ausstellungen, Kunst und Kultur, Worpswede | Kommentare (0) | Autor:

Symbiose aus Mode und Schmuck

Sonntag, 20. Oktober 2013 19:01

Schon immer gehören Damenmode und Schmuck zusammen, dienen der Verschönerung, Individualisierung oder Statuserhöhung ihrer Trägerinnen. Die Modedesignerin Sabine Wagner und der Goldschmiedemeister Rainer Staudenmaier haben sich vor einiger Zeit zusammen getan, um diese Schnittpunkte zweier Kunsthandwerke mit gänzlich unterschiedlichen Materialien in einer gemeinsamen Präsentation darzustellen. Ihre Ausstellung in der Galerie Altes Rathaus wurde am Samstag, 19. Oktober 2013, nach einem Grußwort von Bürgermeister Stefan Schwenke und der Laudation von Susanne Weichberger vor zahlreichem und interessierten Publikum eröffnet. Frau Weichberger machte in ihren erklärenden Worten deutlich, wie wichtig das Kunsthandwerk gerade in unserer Zeit ist, in der Massenware im Sekundentakt produziert und weltweit vermarktet wird. Rainer Staudenmaier hat sich in sehr einfühlsam mit der ausgefallenen, dennoch tragbaren Mode von Sabine Wagner auseinandergesetzt und passenden Schmuck dazu entworfen. Er hat nicht nur die Farben der Kleider aus wertvollen Seidenstoffen aufgegriffen, sondern auch versucht, sich in deren Formensprache hinein zu versetzen. Zum Teil hat er sogar Stückchen der Originalstoffe in seine Entwürfe integriert. Eindrucksvoll ist auch die umgekehrte Vorgehensweise, in der Sabine Wagner ein Kleid in den Farben eines Schmuckstückes von Rainer Staudenmaier kreiert. Für den Besucher sind die Modelle von Frau Wagner rundum begehbar, denn die hängen an dünnen, kaum sichtbaren Drähten von der Decke, „standen“ bei der Eröffnung unmittelbar im Publikum. Ungewöhnlich ist auch die Präsentation der Goldschmiedearbeiten. Größere Objekte befinden sich, wie üblich, in Vitrinen. Kleinere Schmuckstücke wie Ringe, Ohrhänger hat Rainer Staudenmaier in kleinen, tiefen Bilderrahmen in die direkte Nähe zum Kleid gehängt, auf das sie sich beziehen.

Bürgermeister Stefan Schwenke und Susanne Weichberger eröffnen die Ausstellung

Bürgermeister Stefan Schwenke und Susanne Weichberger eröffnen die Ausstellung


Sabine Wagner (im Spiegel) mit einigen ihrer Designkleider

Sabine Wagner (im Spiegel) mit einigen ihrer Designkleider


Goldschmied Rainer Staudenmaier

Goldschmied Rainer Staudenmaier


Perfekte Abstimmung zwischen Mode und Schmuckstück

Perfekte Abstimmung zwischen Mode und Schmuckstück

Die sehenswerte Ausstellung läuft vom 20.Okt – 17. Nov. 2013, Dienstag – Freitag 14 – 18 Uhr, Samstag und Sonntag 11 – 17 Uhr

Thema: Ausstellungen, Kunst und Kultur, Worpswede | Kommentare (0) | Autor:

Mode und Schmuck im Alten Rathaus

Sonntag, 13. Oktober 2013 17:35

Seit Jahren hat sich die Galerie „Altes Rathaus“ als ein Ort innovativer Kunst und außergewöhnlicher Ausstellungen etabliert. Wir geben deshalb sehr gern die Einladung zu der nächsten Ausstellung mit Modedesign von Sabine Wagner und Goldschmuck von Rainer Staudenmaier weiter.

Im alltäglichen Schaffensprozess an einem traditionellen Werk kann etwas Unvorhersehbares entstehen. Manchmal ist es ein außergewöhnlicher Einfall, eine Vision, die die Intuition beflügelt und neue schöpferische Gestaltungswege eröffnet. Die gemeinsamen Visionen der Modemacherin Sabine Wagner und des Goldschmiedes Rainer Staudenmaier verschmelzen zu einem harmonischen Dialog unter dem Titel: Tragbares aus Seide und Gold.
Sabine Wagner entwirft und fertigt zeitlose, lebendige Kleiderunikate, deren Charakter die Weiblichkeit der Trägerin betont und der in schnelllebiger Zeit ein Gefühl von Individualität vermittelt. In der Auswahl der Stoffe legt sie großen Wert auf Klarheit der Struktur, Schönheit und Tragbarkeit. Aus dem farblichen Kontrast von tiefem Schwarz der Mikrofasern und leuchtend changierender Seide entstehen kombinierbare Ensembles. Mit der Mischung aus Passion und Professionalität entwickelt sie Kleider für Frauen, die sich trauen.
Ziel in der Schmuckherstellung ist für Rainer Staudenmaier die Verschmelzung von Material und klarer Form zu einer Einheit. Der Gestaltungsprozess wird beeinflusst von Funktionalität, materialgerechter Verarbeitung und nicht zuletzt, der Tragbarkeit. Kontrastreiche Kombinationen von Feingold und geschwärztem Silber, oder dem weichen Schimmer des reinen Silbers werden durch handwerklich perfekte Verarbeitung zu einer Einheit. Ausgesuchte Edelsteine und Perlen bilden Lichtpunkte oder stehen im Zentrum eines in der Form vollendeten Schmuckstückes, dieses unterstreicht die Individualität der Trägerin und rückt diese positiv in den Blickpunkt.

Zur Ausstellungseröffnung am Samstag, 19. Oktober um 18.00 Uhr möchten wir Sie und Ihre Freunde herzlich einladen.

Die Begrüßung spricht Bürgermeister Stefan Schwenke. Einführende Worte hält Susanne Weichberger.

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