Beiträge vom September, 2009

Kürbis, Knipp und Räucherfisch

Freitag, 18. September 2009 18:42

Bauernmarkt in WorpswedeWelcher Duft ging von unserem herbstlichen Bauernmarkt aus, und wie prächtig leuchteten Kürbis und Co im strahlenden Sonnenschein des sonntäglichen Bauernmarktes!

Man traf Nachbarn, Freunde, Touristen und schlenderte zwischen den widersprüchlichsten Düften umher. Honig, gegenüber Knipp, nur wenige Meter weiter ein Räucherofen mit Fisch, Kaffeeduftfahnen überall.

Allein die Vielfalt an Kürbissen lohnte den Gang über den Markt, der durch eine Tombola mit sehr amüsanter Präsentation der Gewinner bereichert wurde.

Worpswede ist eben doch ein Dorf, ein schönes!


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Gute Ernte – prima Erntewagen

Freitag, 18. September 2009 18:37

Erntefest 2009 in Worpswede

Unsere Besucher aus dem fernen Stuhr-Heiligenrode waren schwer beeindruckt von unserem Ernteumzug – wir diesmal auch, denn es gab wirklich fantasievolle Wagen, von PS-starken Monstertreckern oder knatternden und stotternden Oldtimern gezogen. Gewonnen hat in diesem Jahr die „Kuhgruppe“ mit ihren
Worpsweder Ernteumzug 2009 äußerst geschmackvollen und realistischen Kuh-Kostümen. Das technisch hochgerüstete Flugzeug fanden wir allerdings auch sehr gelungen, nicht nur was die Gestaltung anging, sondern auch die über Hydraulik gesteuerten Flugeigenschaften. Herzlichen Glückwunsch dazu!

Selbst die Wagen, die nur der ungehemmten Aufnahme von Alkohol durch zumeist sehr jugendliche Mitfahrer/innen dienten, waren in diesem Jahr aufwändiger und ansprechender geschmückt.

Nach wie vor vermissen wir die Wagen von Barnstorff und Gerdes schmerzlich! Die Älteren werden sich an das Back- und Naschwerk erinnern, das auf dem Weyerberg wie von Hänsel und Gretels Hexenhäuschen abgepflückt werden durfte. Ihr Bäcker, ihr habt doch so stolze Preise – besonders in Worpswede – und da ist kein Erntewagen mehr drin?


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Meine erste Gemeinderatssitzung

Donnerstag, 10. September 2009 19:34

Zu den tausend Dingen, die du in deinem Leben unbedingt tun solltest, gehört es, mindestens einmal an einer Sitzung des Gemeinderates oder einer anderen politischen Institution teilgenommen zu haben. Natürlich kann man es sich auch zur Pflicht oder gar angenehmen Gewohnheit machen, an jeder öffentlichen Sitzung teilzunehmen. Aber wer einmal als Zuschauer und -hörer dabei war, wird sich vermutlich nur schwer zum Dauergast entwickeln.
In „meiner“ Sitzung ging es unter anderem um die Architektenausschreibung zur Sanierung der Bergstraße, um die Bauleitplanung 74 – Osterweder Straße 6, die Aussetzung der Fremdenverkehrsabgabe und den Masterplan, präzise den Umabu des Philine-Vogeler-Hauses. Wie im Parlament in Berlin saßen die Fraktionen säuberlich durch den großen Konferenztisch getrennt in der Ratsdiele. Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung und bat nach Genehmigung des Protokolls der letzten Sitzung die anwesenden Zuhörer/innen um Wortmeldungen in der „Bürgerfragestunde“. Unsere Nachbarn, die von dem o.ä. Bebauungsplan betroffen sind, waren nicht schnell genug, denn der Vorsitzende stellte nach einem kurzen Blick in die Runde fest:“Keine Fragen.“
Nach dem obligatorischen Bericht der Verwaltung kam bei der Abstimmung über die Ausschreibung des Architektenwettbewerbs Leben in die Diele, zumindest bei der UWG und einigen Vertretern der SPD. Die Ratsmitglieder sollten nämlich über eine ausführliche Fassung der Ausschreibung abstimmen, hatten selbst aber nur eine Kurzfassung vorliegen. Die überwiegende Teil der Ratsdamen und -herren, bevorzugt aus der CDU, hatte kein Problem damit, einer Vorlage zuzustimmen, die sie im Wortlaut gar nicht kannten. Der Herr Vorsitzende meinte sogar, er sei sicher, dass die meisten der Anwesenden 80 Prozent der Langfassung ohnehin nicht verstehen würden! An diesem Punkt zuckten mehrere Zuschauer zusammen und fragten sich verwirrt: „Sollten die nicht doch verstehen, worüber sie abstimmen?“
Die Vorschläge zur Lösung des Dilemmas häuften sich, es wurde vom Vertrauen gegenüber der Verwaltung gesprochen, die Verwaltung warnte vor einer Verzögerung der Ausschreibung, man könne per Protokoll die Kurzfassung verabschieden und die Langfassung dem Ausschuss vorlegen usw. Immerhin, man einige sich und stimmte ab.
Zur Bauleitplanung Osterweder Straße 6 gab es Erläuterungen der Verwaltung, die nicht so ganz mit den Erfahrungen und Erinnerungen der Anlieger überein gingen. Es gab keinerlei Einwände – na sowas, dachten unsere Nachbarn, wir waren doch im Rathaus und haben deutlich unsere Einwände kund getan! – und somit konnte die Planung mit einer Enthaltung angenommen werden. In der zweiten Fragestunde wurde dem Anwohner, der sein Anliegen vortrug, klar gemacht, dass es nun zu spät dafür sei und mündliche Einwände keinerlei Relevanz hätten.
Einige der Ratsherren wurden etwas munterer, als es um die Reinigung der Straßenränder und die Straßenbeleuchtung ging.
Nun, der unbedarfte und einigermaßen unvoreingenommene Gast verlässt die Sitzung mit einem zweispältigen Gefühl: Einerseits: Stramme Leistung der Damen und Herren, nach ihrem Berufsalltag noch drei Stunden auf der Ratsdiele auszuhalten und sich der Entwicklung unseres Dorfes zu widmen. Andererseits: Die Fraktionen sind festgezurrt wie im Bundestag. Eine offene Diskussion, die zu reinen Sachentscheidungen unabhängig von der Parteizugehörigkeit führen könnte, hat der Besucher vermisst. Er hat den Eindruck bestätigt bekommen, dass die Parteidisziplin über jeglicher Sachkompetenz steht, und das bereits auf Gemeindeebene.
Ob es das ist, was uns alle so politikmüde macht?

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