Beiträge vom 30. April 2008

Natascha Ungeheuer in der Kunsthalle Netzel

Mittwoch, 30. April 2008 12:50

Unverkennbar ist sie, die Künstlerin, mit ihrem ganz eigenen Stil sich zu kleiden und mit ihrem schwarzen Hut. Unverkennbar sind auch ihre Bilder, farbenfroh und plakativ beim ersten Hinsehen, Geschichten erzählend und nachdenklich bei der intensiven Beschäftigung. Lange verweilen kann der Betrachter vor jedem ihrer Bilder, zumeist großformatig in Öl gemalt. Aber auch Aquarelle und Radierungen sind bei Netzel zu sehen und zeigen die vielfältige Begabung und unglaubliche Fantasie der Künstlerin.

Natascha Ungeheuer, Ausstellungseröffnung

Ihre Motive entstammen ihrer Fantasie, ihrer Beobachtungsgabe und ihrem eigenen Erleben. Nach dem Lehrerexamen besuchte Natascha – Ursula Rosa Ungeheuer – die Tanzakademie, studierte Ausdruckstanz und spielte Straßentheater. Der Zirkus war ihre große Leidenschaft, doch eine andere Leidenschaft, nämlich die Liebe zu dem Worpsweder Poeten, Maler und Lebenskünstler Johannes Schenk, kam dazwischen. Ihr Leben gestaltete sich anders, die Malerei rückte in den Mittelpunkt und so wurde der Zirkus, statt ihn zu leben, zu einem ihrer Hauptmotive. Ihre Welt ist teilweise surreal, parodistisch bis hin zur Travestie. Pralle Frauen mit ebensolchen Oberweiten, in kurzen Röckchen oder weit ausgeschnittenen Kleidern, aber auch mal ganz ohne, von denen ihr Lebenspartner Johannes Schenk einmal in einer Laudatio sagte, er hätte sie alle geliebt, in Gedanken.

Natascha Ungeheuer, Ausstellungseröffnung

Diese Ausstellung muss man gesehen haben und sich Zeit dafür mitnehmen. Noch bis zum 18. Mai in der Kunsthalle Netzel, Bergstraße, Worpswede, täglich von 10 bis 18 Uhr.

Thema: Kunst und Kultur | Kommentare (1) | Autor: