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Symbiose aus Mode und Schmuck

Sonntag, 20. Oktober 2013 19:01

Schon immer gehören Damenmode und Schmuck zusammen, dienen der Verschönerung, Individualisierung oder Statuserhöhung ihrer Trägerinnen. Die Modedesignerin Sabine Wagner und der Goldschmiedemeister Rainer Staudenmaier haben sich vor einiger Zeit zusammen getan, um diese Schnittpunkte zweier Kunsthandwerke mit gänzlich unterschiedlichen Materialien in einer gemeinsamen Präsentation darzustellen. Ihre Ausstellung in der Galerie Altes Rathaus wurde am Samstag, 19. Oktober 2013, nach einem Grußwort von Bürgermeister Stefan Schwenke und der Laudation von Susanne Weichberger vor zahlreichem und interessierten Publikum eröffnet. Frau Weichberger machte in ihren erklärenden Worten deutlich, wie wichtig das Kunsthandwerk gerade in unserer Zeit ist, in der Massenware im Sekundentakt produziert und weltweit vermarktet wird. Rainer Staudenmaier hat sich in sehr einfühlsam mit der ausgefallenen, dennoch tragbaren Mode von Sabine Wagner auseinandergesetzt und passenden Schmuck dazu entworfen. Er hat nicht nur die Farben der Kleider aus wertvollen Seidenstoffen aufgegriffen, sondern auch versucht, sich in deren Formensprache hinein zu versetzen. Zum Teil hat er sogar Stückchen der Originalstoffe in seine Entwürfe integriert. Eindrucksvoll ist auch die umgekehrte Vorgehensweise, in der Sabine Wagner ein Kleid in den Farben eines Schmuckstückes von Rainer Staudenmaier kreiert. Für den Besucher sind die Modelle von Frau Wagner rundum begehbar, denn die hängen an dünnen, kaum sichtbaren Drähten von der Decke, „standen“ bei der Eröffnung unmittelbar im Publikum. Ungewöhnlich ist auch die Präsentation der Goldschmiedearbeiten. Größere Objekte befinden sich, wie üblich, in Vitrinen. Kleinere Schmuckstücke wie Ringe, Ohrhänger hat Rainer Staudenmaier in kleinen, tiefen Bilderrahmen in die direkte Nähe zum Kleid gehängt, auf das sie sich beziehen.

Bürgermeister Stefan Schwenke und Susanne Weichberger eröffnen die Ausstellung

Bürgermeister Stefan Schwenke und Susanne Weichberger eröffnen die Ausstellung


Sabine Wagner (im Spiegel) mit einigen ihrer Designkleider

Sabine Wagner (im Spiegel) mit einigen ihrer Designkleider


Goldschmied Rainer Staudenmaier

Goldschmied Rainer Staudenmaier


Perfekte Abstimmung zwischen Mode und Schmuckstück

Perfekte Abstimmung zwischen Mode und Schmuckstück

Die sehenswerte Ausstellung läuft vom 20.Okt – 17. Nov. 2013, Dienstag – Freitag 14 – 18 Uhr, Samstag und Sonntag 11 – 17 Uhr

Thema: Ausstellungen, Kunst und Kultur, Worpswede | Kommentare (0) | Autor:

Mode und Schmuck im Alten Rathaus

Sonntag, 13. Oktober 2013 17:35

Seit Jahren hat sich die Galerie „Altes Rathaus“ als ein Ort innovativer Kunst und außergewöhnlicher Ausstellungen etabliert. Wir geben deshalb sehr gern die Einladung zu der nächsten Ausstellung mit Modedesign von Sabine Wagner und Goldschmuck von Rainer Staudenmaier weiter.

Im alltäglichen Schaffensprozess an einem traditionellen Werk kann etwas Unvorhersehbares entstehen. Manchmal ist es ein außergewöhnlicher Einfall, eine Vision, die die Intuition beflügelt und neue schöpferische Gestaltungswege eröffnet. Die gemeinsamen Visionen der Modemacherin Sabine Wagner und des Goldschmiedes Rainer Staudenmaier verschmelzen zu einem harmonischen Dialog unter dem Titel: Tragbares aus Seide und Gold.
Sabine Wagner entwirft und fertigt zeitlose, lebendige Kleiderunikate, deren Charakter die Weiblichkeit der Trägerin betont und der in schnelllebiger Zeit ein Gefühl von Individualität vermittelt. In der Auswahl der Stoffe legt sie großen Wert auf Klarheit der Struktur, Schönheit und Tragbarkeit. Aus dem farblichen Kontrast von tiefem Schwarz der Mikrofasern und leuchtend changierender Seide entstehen kombinierbare Ensembles. Mit der Mischung aus Passion und Professionalität entwickelt sie Kleider für Frauen, die sich trauen.
Ziel in der Schmuckherstellung ist für Rainer Staudenmaier die Verschmelzung von Material und klarer Form zu einer Einheit. Der Gestaltungsprozess wird beeinflusst von Funktionalität, materialgerechter Verarbeitung und nicht zuletzt, der Tragbarkeit. Kontrastreiche Kombinationen von Feingold und geschwärztem Silber, oder dem weichen Schimmer des reinen Silbers werden durch handwerklich perfekte Verarbeitung zu einer Einheit. Ausgesuchte Edelsteine und Perlen bilden Lichtpunkte oder stehen im Zentrum eines in der Form vollendeten Schmuckstückes, dieses unterstreicht die Individualität der Trägerin und rückt diese positiv in den Blickpunkt.

Zur Ausstellungseröffnung am Samstag, 19. Oktober um 18.00 Uhr möchten wir Sie und Ihre Freunde herzlich einladen.

Die Begrüßung spricht Bürgermeister Stefan Schwenke. Einführende Worte hält Susanne Weichberger.

Thema: Allgemein | Kommentare (0) | Autor:

Worpswede im Indischen Ozean versenkt

Dienstag, 20. August 2013 21:13

Natürlich sehen selbst die schlimmsten Berechnungen zum Klimawandel unser Künstlerdorf nicht im Indischen Ozean versinken. Aber seit Ende Juli gibt es eine direkte Verbindung zwischen Worpswede und der maledivischen Einheimischen-Insel Velidhoo im Noonu-Atoll. Die Worpsweder Regina und Dietmar Blome versenkten dort mit Hilfe ihrer Tochter Mascha, die vor drei Jahren eine Hilfsorganisation für die Malediven gegründet hat, drei Korallenrahmen zum Erhalt des Inselriffs. Einer davon trägt den Namen „Worpswede“.
Anfang Juli wollte das Ehepaar Blome auch endlich die Malediven kennen lernen, von deren Inselwelt, deren Natur und deren Menschen ihnen ihre Tochter Mascha seit Jahren vorschwärmt. Da sie sich seit November letzten Jahres wieder dort aufhält, um verschiedene Umweltprojekte zu betreuen und mit Einheimischen in Gang zu bringen, war die Vorfreude auf das Wiedersehen groß. Kurz vor ihrer Abreise luden die Eheleute noch einige Freunde zu einer kleinen Feier ein und baten ausdrücklich darum, auf Mitbringsel und Blumen zu verzichten. Stattdessen sollten die Gäste eine kleine Spende für arkipal e.V. (www.arkipal.org) in die aufgestellte Schatztruhe legen. Es kam ein ansehnlicher Betrag zusammen, für den drei Korallenrahmen in Auftrag gegeben werden konnten.
Mit der Spende im Gepäck ging es über Dubai nach Male, der Hauptstadt der Malediven. Male hat etwa eine Ausdehnung wie Worpswede-Ort, aber statt 4.500 leben dort etwa 130.000 Menschen. Nur wenige Touristen trauen sich in dieses Gewimmel von Autos und Unmengen von Motorrädern. Die meisten Urlauber fliegen vom Flughafen aus mit dem Wasserflugzeug direkt auf ihre Hotelinsel und bekommen Einheimische nur als Servicepersonal zu sehen. Anders Regina und Dietmar Blome, die noch vier Stunden mit Schnellbooten über den Ozean mehr hüpften als fuhren, an Bord mit zum Teil sehr verängstigten Malediverinnen, deren Mundbewegungen ein stilles Gebet verrieten.
Velidhoo ist mit 2.200 Einwohnern schon eine recht große von den etwa 200 bewohnten maledivischen Inseln. Hier betreibt arkipal e.V. gemeinsam mit der Velidhoo Future Foundation ein Volunteer-Haus. Im Juli waren drei junge Studentinnen aus England dort, um an Projekten wie Riffschutz, Müllvermeidung und –entsorgung und Unterricht in der Vorschule mitzuwirken. Zu ihren Aufgaben gehörte zum Beispiel auch das Bestücken und Versenken von Korallenrahmen rund um die Insel.
Einige Inselriffs leiden noch heute unter den Folgen des Tsunami, der viele Korallenbänke beschädigt hat. Aber natürlich hinterlässt auch der Mensch seine Spuren. So haben die Malediven große Probleme mit dem anfallenden Müll, zu dem in erheblichem Maße die Touristen auf den „Paradiesinseln“ beitragen. Ein Resort mit 400 Gästen produziert mehr Müll und verbraucht weit mehr Ressourcen als etwa Velidhoo. Allein 60.000 Deutsche fliegen jährlich in das Inselreich, um dort ihren Traumurlaub zu erleben. Auf den Hotelinseln werden künstliche Sandbänke angelegt, Wasserbungalows bis ans Riff gebaut und die Urlauber zerstören beim Schnorcheln Korallen. Diese Veränderungen haben Auswirkungen auf die Wasserströmungen und damit auch auf die von Maledivern bewohnten Inseln. Mascha Blome, die gerade eine Ausbildung als „Reef Check Eco Diver“, (frei übersetzt Riffbeobachtungstaucher) absolviert hat, erklärt dazu: „Wenn sich durch verlagerte Strömungen die Zusammensetzung und die Temperatur des Wassers verändern, bekommen die Korallen Probleme. Es sind ja keine Pflanzen, sondern Tiere, was viele nicht wissen. Wenn erst Lücken im Riff entstehen, fehlt der Zusammenhalt und den Fischen fehlt der Lebensraum!“
Eine dieser Lücken im Riff von Velidhoo wurde nun durch drei Korallenrahmen geschlossen. Zunächst mussten an der Riffkante, an der es von zwei bis drei Metern Wassertiefe auf etwa 30 Meter abfällt, kleine Teile von gesunden Korallen abgeschlagen werden. Eine anstrengende Arbeit, bei der Mascha immer wieder auf drei, vier Meter abtauchen musste. Die Korallenstücke brachte sie an Land, wo sie zügig mit Kabelbindern an den Rahmen befestigt wurden. Gemeinsam mit ihrem Partner Alex, einem britischen Dokumentarfilmer, schnorchelte sie dann wieder bis an die Riffkante und stellte die Rahmen an günstigen Plätzen auf. „In einigen Wochen können wir sehen, ob sich die Korallen mit den sandbeschichteten Rahmen verbunden haben und wieder wachsen. Und in ein paar Jahren gehören sie dann vollständig zum Riff, sind von Fischen bewohnt.“
Den Sinn dieser Aktion bestätigen Meeresbiologen. Die Malediven hätten eine gute Chance auch mit steigendem Meeresspiegel zu überleben, denn Korallen wachsen mit der Wasserhöhe. Wie wichtig intakte Riffe für die kleinen Paradiesinseln sind, konnten Regina und Dietmar Blome bei ihren Ausflügen auf Badeinseln erleben. Die Brandung bricht sich am Riff und der Strand wird dadurch nicht abgetragen. Und natürlich haben die beiden das Schnorcheln und Schwimmen im ruhigen Wasser innerhalb des Riffs genossen.
„Vielleicht trägt unser Worpswede-Korallenrahmen ein bisschen zum Erhalt der Malediven bei. Die wunderschöne Natur, die Unterwasserwelt und nicht zuletzt die liebenswerten Menschen haben es verdient“, hoffen die beiden Worpsweder. „Vielleicht regt unser Beispiel andere Menschen an, sich einmal die Arbeit von arkipal anzusehen und mit einer kleinen Spende zu helfen.“

Regina und Dietmar Blome beim Bestücken des Korallenrahmens "Worpswede"

Regina und Dietmar Blome beim Bestücken des Korallenrahmens „Worpswede“

Der fertige bestückte Korallenrahmen wird zum Drop-off, der Riffkante, gebracht und dort versenkt.

Der fertige bestückte Korallenrahmen wird zum Drop-off, der Riffkante, gebracht und dort versenkt.

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Wieder freier Eintritt für Worpsweder!

Mittwoch, 19. Juni 2013 17:15

Am vergangenen Wochenende hatten wieder die vier Worpsweder Museen aus dem Museumsverbund zu Ausstellungseröffnungen geladen. Natürlich sind Vernissagen immer interessant bis amüsant, aber um sich die Werke einer Ausstellung in Ruhe ansehen zu können, sollte man ruhigere Zeiten suchen. Für Worpsweder mit gültigem Ausweis war das früher kein Problem, denn wir hatten freien Eintritt und konnten uns auch mehrmals in einem Museum, einer Ausstellung, umsehen.
Nun fiel mir gerade ein, dass ja die Grundsteuer und die Kindergartengebühren mit dem ausdrücklichen Hinweis auf die hohen Tourismuskosten erhöht wurden. Diesen Zusammenhang sehe ich zwar nicht, aber wenn er denn von Verwaltung und Gemeinderat schon so hergestellt wird, sollten wir Worpsweder auch ein kleinen Vorteil daraus ziehen dürfen. Wie wäre es also, wenn wir treu zahlenden Bürger dieser schönen Gemeinde wieder freien Eintritt in die Museen bekämen, die wir mit unseren Gemeindesteuern unterstützen? Wir vom Worpswede-Blog sind gern bereit, uns an entsprechenden Verhandlungen zu beteiligen.

Thema: Allgemein, Ausstellungen, Kunst und Kultur, Worpswede | Kommentare (0) | Autor:

Wagen un Winnen

Mittwoch, 12. Juni 2013 18:58

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Unter diesem Motto lädt der Bremer Künstler Jimmi D.Paesler in die Räume des Neuen Worpsweder Kunstvereins im Hotel Village ein. Vollständig heißt dieser altbremische Spruch richtig: „Buten un Binnen, wagen un winnen“ und bezieht sich damit auf die hanseatische Kaufmannskultur, die weltweit Anerkennung fand und findet. Was haben Paeslers Bilder nun damit zu tun? Sie zeigen zum Beispiel ein Containerschiff, das leider einen Teil seiner Ladung verliert. Aus einem der Container befreien sich Tausende von Quietsche-Entchen, die nun ihre große Freiheit statt in der Badewanne auf dem Meer erleben – übrigens nach einer wahren Begebenheit. Der Bezug zum „Wagen un Winnen“ ist gegeben. In anderen Bildern geht es auch ums Wagen un „Ge“Winnen, wenn sich Mauern öffnen, Blicke auf dahinter liegende Landschaften freigeben oder plötzlich Trompetenengel auf den Betrachter zufliegen. Paesler arbeitet in realistischer Malweise und überhöht damit den surrealistischen Effekt seiner Kompositionen. Seine Bilder stellen nicht nur einen Zustand dar, sondern durch die serielle Anordnung der Motive, durch die Gestaltung von Triptychen entsteht Bewegung, werden Geschichten erzählt.
Der Neue Worpsweder Kunstverein zeigt mit Paesler einen Künstler, der akribisch und gekonnt arbeitet und dessen Bilder Spaß machen. Die Ausstellung ist noch bis zum 14. Juli täglich von 10 bis 20 Uhr in den Galerieräumen des Hotel Village zu sehen.

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